Natur in Poll - Gremberger Wäldchen und Westhovener Aue
Die Flächen für die Artenvielfalt werden immer kleiner. Die Versiegelungen immer größer. Dadurch werden die Flächen, die an Auto- & Eisenbahnen grenzen immer wichtiger. Die Tiere weichen dorthin aus, da es die einzigen Flächen sind, die größtenteils sich selbst überlassen werden und sich die Tiere dort relativ ungestört fühlen, wenn es in der Nähe keine Alternativen mehr gibt.
An der A4 entlang des Gremberger Wäldchens durch Poll bis zur Westhovener Aue sind an beiden Seiten der Autobahn viele Tiere zu beobachten. Ich wohne seit 57 Jahren in Poll in der Nähe der A4 und habe viele Exkursionen in diesen Bereichen gemacht – zu jeder Tag und Nachtzeit. Seit 20 Jahren beobachte ich dort die Artenvielfalt intensiver. Besonders Singvögel finden an diesen Autobahnstreifen Zuflucht und Nahrung. Zu den bekannten Gartenarten Blau- u. Kohlmeise, Amsel & co, gesellen sich Weidenmeise, Sommergoldhähnchen, Kernbeisser, Dompfaff etc. Eine Lerche wurde sogar in der Westhovener Aue gemeldet. Nicht nur der Buntspecht, sondern auch der unbekanntere Mittelspecht ist Nähe des Wäldchens zu beobachten, auch die seltene Hohltaube suchte dort Schutz.
Auf der Wiese „Im Wasserfeld“ direkt an der Autobahn ist der Grünspecht zu sehen und besonders zu hören, genauso das Waldkäuzchen, die Waldohreule und Bussarde. Der Eisvogel fliegt des öfteren durch die Gärten in diesem Bereich, die einen Teich besitzen. Ich selber habe einen sehen dürfen und ja er
frisst die Fische aus dem Wasser, aber was machen wir?
In der Westhovener Aue habe ich u.a. schon ein Bluthänfling beobachten dürfen und jedes Jahr die Milane (gesehen habe ich immer 7 Stück), die sich dort im Herbst sammeln, um in die Winterquartiere zu fliegen. Die echten grossen Weinbergschnecken sind mir vor Jahren sehr oft über den Weg gerannt. Naja, gelaufen, OK gekrochen. Seit den heißen Sommern leider nicht mehr.
Zu den wichtigen Nagern gehören zum Beispiel Mauswiesel, Siebenschläfer, Haselmaus der Gartenschläfer, dessen Bestand sehr stark zurückgegangen ist. Letztere hat sich an den Grünen-A4-Rändern und dort angrenzenden Gärten wieder angesiedelt.
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Besonders in der Westhovener Aue wurde der Gartenschläfer mehrfach gesehen und einige haben in einer Bunkerruine Zuflucht gefunden. Für die seltene Wechselkröte wurden dort extra Wasserflächen angelegt.
Verschiedene Fledermausarten sind ebenfalls wieder vermehrt an unseren Poller-A4-Grünstreifen zu beobachten. Eine meiner schönstenen Entdeckungen waren in der Nacht zu sehen. Ein Lichtermeer von Glühwürmchen. Wahnsinnig schön. Und dann der Moosskorpion. Keine Angst, er ist nur 3mm groß und es ist eine Spinnenart, die Milben
vertilgt.
Ich selber kann mich noch erinnern in meiner Jugend an einen Uhu in unserem Garten gesehen zu haben. Regelmässig hörte ich den Kuckuck und sah Rebhühner und Fasane auf den Feldern, die jetzt alle zugebaut sind. Den Fuchs habe ich jetzt das letzte mal vor 3 oder 4 Jahren gesehen.
Wenn die A4 erweitert wird, wird es wieder mind. 30 Jahre dauern (wie nach den Autobahnbauprojekten in der 70ern.), dass sich Tiere hier
vielleicht wieder ansiedeln. Die Bauphase von mind. 15 Jahren nicht mitgerechnet.
Wann planen wir endlich mit der Natur zusammen und nicht immer gegen diese?
Autorin des Beitrags: Alexandra Romes
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