Wahlkreis Köln III (Ehrenfeld, Nippes, Chorweiler)
Frage: “Wie stehen Sie und Ihre Partei zum geplanten Ausbau der A4 von 6 auf 8 Spuren und zum Abriss und Ersatzneubau der Rodenkirchener Brücke?”
Maria Westphal (FDP) (9.1.25)
Die A4 ist eine der wichtigsten Verkehrsachsen des Rheinlands und verbindet die Wirtschaftsregionen Nordrhein-Westfalens mit nationalen und internationalen Routen. Die bestehende Verkehrsbelastung hat die Kapazitätsgrenzen längst überschritten. Staus und Verzögerungen sind an der Tagesordnung und beeinträchtigen sowohl den Wirtschaftsverkehr als auch die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger.
Der FDP ist bewusst, dass die Rodenkirchener Brücke ein Wahrzeichen ist, deren Erhalt wünschenswert wäre. Die FDP hat deshalb bereits vor etlichen Jahren den Vorschlag gemacht, neben den beiden derzeitigen Brücken eine dritte Brücke im gleichen Stil anzubauen. Leider hat sich dann herausgestellt, dass die Brücke irreparabel beschädigt ist und den aktuellen sowie zukünftigen Verkehrsanforderungen nicht mehr gerecht werden kann. Ein Neubau ist unvermeidlich – das haben Gutachten bestätigt. Der Neubau muss rechtzeitig erfolgen, bevor die Brücke nicht mehr nutzbar ist. Wir dürfen es nicht zulassen, dass die Rodenkirchener Brücke zu einer zweiten Rahmedetalbrücke auf der A45 wird. Die Rahmedetalbrücke musste, weil nicht vorgesorgt wurde, ohne Ersatz abgerissen werden. Dieses Desaster mündete nicht nur in einem Untersuchungsausschuss, sondern belastet Menschen und Unternehmen vor Ort bis heute. Ein wirtschaftlicher Niedergang der Region war die Folge. Das darf uns bei der Rodenkirchener Brücke nicht passieren. Verzögerungen und langwierige Sperrungen im Kölner Süden würden die Region massiv belasten und die Lebensqualität der Bevölkerung sowie die Wirtschaft vor Ort erheblich beeinträchtigen.
Deshalb ist es notwendig, die Rodenkirchener Brücke neu zu bauen. Der Ausbau der A4 von sechs auf acht Spuren sowie der notwendige Abriss und Ersatzneubau der Rodenkirchener Brücke sind zentrale Infrastrukturprojekte, zu denen es keine sinnvolle Alternative gibt. Diese Maßnahmen sind entscheidend für die Leistungsfähigkeit und Zukunftssicherheit der Verkehrswege in der Region Köln und darüber hinaus. Lernen wir aus den Fehlern, die bei der Rahmedetalbrücke gemacht wurden und bewahren wir die Rodenkirchener Bevölkerung vor dem Leid, welches die Bevölkerung rund um Lüdenscheid ertragen muss.
Dabei setzt sich die FDP dafür ein, dass die neue Brücke im gleichen Stil wie die alte gebaut wird, sodass die architektonische Einbindung in die Umgebung gelingt und das Stadtbild erhalten bleibt.
Gleichzeitig fordern wir transparente Kommunikationsprozesse und eine enge Einbindung der Bürgerschaft, um die Akzeptanz und das Verständnis für diese wichtigen Infrastrukturprojekte zu fördern.
Rolf Mützenich (SPD) (30.1.25)
Einen Ausbau der Rodenkirchener Brücke lehne ich ab. Mit dem Neubau der Friedrich-Ebert-Brücke in Bonn sowie der Erweiterung der Leverkusener Autobahnbrücke und auch der geplanten Rheinspange im Kölner Süden entstehen neue Querverbindungen und machen einen Ausbau der A4 aus meiner Sicht überflüssig. Stattdessen sollte über Alternativen des Frachtverkehrs nachgedacht werden: um dem Klimawandel entgegenzuwirken sollten wir den Schwerlastverkehr auf Schiene und Wasserstraße umlenken. Des Weiteren sehe ich die Belastungen für die angrenzenden Ortsteile sowie die Eingriffe in Naturschutzgebiete wie dem Gremberger Wäldchen in keinem Verhältnis.
Nadine Mai (Linke) (10.2.25)
Sowohl ich persönlich als auch die Linke.Köln sprechen sich klar gegen den Ausbau der A4 und den Abriss der Rodenkirchener Brücke aus.
Angesichts der drohenden Klimakatastrophe, deren Ausmaß wir heute nur erahnen können, ist es dringend erforderlich, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren – insbesondere im Verkehrssektor, der einen erheblichen Anteil daran hat. Eine Erweiterung der A4 von sechs auf acht Spuren würde jedoch genau das Gegenteil bewirken. Laut Prognosen des Bundesministeriums für Verkehr und Digitales könnte der LKW-Verkehr bis 2051 um bis zu 54 % steigen, was unweigerlich zu einer noch höheren CO₂-Belastung führen würde.
Unser Ziel ist es, den Lieferverkehr verstärkt auf die Schiene zu verlagern. Deshalb setzen wir uns entschieden dafür ein, dass Investitionen vorrangig in den Ausbau des Schienenverkehrs fließen – sowohl im Bereich des Gütertransports als auch des öffentlichen Nahverkehrs. Selbstverständlich müssen Autobahnen instand gehalten werden, doch ein Ausbau ist für uns keine Option.
Katharina Dröge (Grüne)
Beantwortung ist angefragt
Gisela Manderla (CDU)
Beantwortung ist angefragt
Franziska Weber (VOLT)
Beantwortung ist angefragt
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