Familienbetrieb Bauer Kleinschmidt
Der Bauernhof der Familie Kleinschmidt – Nachhaltigkeit, Regionalität und Saisonalität aus einer Hand
Der Kölner Stadtteil Poll bietet seinen Bewohnern etwas, das mittlerweile selten geworden ist: einen Bauernhof am Rande der Großstadt. Die Familie Kleinschmidt, die den Hof betreibt, ist eine der letzten rechtsrheinischen Bauernfamilien Kölns. Seit über 100 Jahren existiert der Betrieb nun in vierter Generation.
Im zum Betrieb gehörenden Hofladen wird regelmäßig saisonales Gemüse und Lebensmittel aus eigener Ernte angeboten. Neben Eiern und Mehl von den Getreidefeldern am Rhein findet man original Poller Kartoffeln sowie Fleisch- und Wurstwaren aus der hofeigenen Schweinemast.
Der Bauernhof betreibt Landwirtschaft in ihrer ursprünglichen Form. Er ist damit Direktversorger im Veedel und produziert nicht nur hochwertige Lebensmittel, sondern leistet durch seine tägliche Arbeit auch einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung des Lebensraumes von Menschen, Tieren und Pflanzen. Durch die traditionelle Beackerung der Böden wird auf natürliche Weise die Biodiversität gefördert. Dabei wird auf eine gesunde Fruchtfolge geachtet, die erfordert, dass die Felder jährlich wechselnd genutzt werden, wodurch die Erhaltung der Artenvielfalt erreicht wird. Im Bereich Gemüseanbau wird viel experimentiert, um ein abwechslungs- und sortenreiches Angebot zu gewährleisten, und beim Düngen der Felder wird dem Boden wieder zugefügt, was ihm zuvor entnommen wurde.
Bedrohung durch Baumaßnahmen der Autobahn GmbH
Bereits 1994 wurde das der Familie Kleinschmidt gehörende Flurstück entlang des Westhover Weges stark in Mitleidenschaft gezogen. Ein Teil des sieben Hektar großen Feldes wurde für den damals entstehenden Zwillingsbau der Brücke für Baustellenfahrzeuge und Lagerung zweckentfremdet. Die Narben, die dadurch entstanden, sind für den Landwirt heute noch spürbar. Die Beackerung des Feldes wird dort nie wieder so ertragreich sein wie an anderer Stelle, da das Bodengefüge durch die enorme Belastung komplett zerstört wurde. Eine Erweiterung der Autobahn auf mindestens acht Spuren würde noch massivere Auswirkungen mit sich bringen und das Feld am Westhover Weg wäre dann möglicherweise Geschichte.
Für den Bund und die Autobahn GmbH ist der Ausbau der A4 durch die Festsetzung im Verkehrswegeplan 2030 ein sogenannter „nicht vermeidbarer Eingriff“ in das ökologische System. Ackerfläche oder Teile davon müssten weichen, aber es müssten Ausgleichsflächen in unmittelbarer Nähe zur Verfügung gestellt werden. Im konkreten Fall der Felder der Familie Kleinschmidt würde das bedeuten: Ackerflächen in unmittelbarer Nähe. Wie das mit Blick auf die geplanten Baumaßnahmen stattfinden sollte, bleibt offen.
Ein Grund mehr, dafür Sorge zu tragen, dass die neuen Pläne des Bundes und der Autobahn GmbH nicht zum Aus des Familienbetriebs führen.

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