Gremberger Wäldchen

Gremberger Wäldchen

 Das Gremberger Wäldchen ist ein ca. 70 ha großer Laubwald, der Teil des rechtsrheinischen Grüngürtels ist. Er gehört der Stadt Köln. In ihm wuchsen früher vorwiegend Eichen und Buchen. Nach 1901 wurde ein Wegenetz angelegt und unter Wahrung des bestehenden Waldcharakters wurden dort Anpflanzungen von weiteren Arten vorgenommen.

Heute ist das Gremberger Wäldchen ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Menschen in den benachbarten Stadtteilen. Nicht nur der Wald selbst, auch die Flächen, die an die Auto- und Eisenbahnen grenzen, bieten vielen seltenen und sogar bedrohten Tierarten einen Lebensraum, so z.B. dem Mauswiesel und dem Gartenschläfer, der auf der roten Liste steht. Viele verschiedene Singvögel sind hier zu Hause wie z.B. der Dompfaff, das Sommergoldhähnchen und der Stieglitz. Die Pflanzenartenvielfalt ist bemerkenswert. Es gibt die unterschiedlichsten, prächtig blühenden Wildkräuter. Im Frühling bedeckt ein wunderschöner Buschwindröschenteppich den Waldboden.

Ganz wichtig ist auch die Klimafunktion, die der Wald erfüllt. Durch die vielen Laubbäume kühlt und säubert er die Luft.

Dieses schöne Stück Natur ist durch den Autobahnausbau bedroht. Zwar behauptet die Autobahn GmbH, dass die Bauarbeiten für die Erweiterung der Autobahn über die bisherige Straßenfläche bewerkstelligt werden sollen und das Gremberger Wäldchen nur ganz am Rand betroffen sei.

Ob diese Art des Bauens aber überhaupt möglich ist, muss bezweifelt werden, weil es dadurch zu erheblichen Verkehrsbehinderungen käme. Außerdem bleibt natürlich das Problem des Baustellenverkehrs, der Abraumlagerung usw.

Denkmäler im Gremberger Wäldchen

Im Süden des Gremberger Wäldchens befindet sich die Gedenkstätte für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Erinnert wird hier an 74 sowjetische Gefangene, die unter der nationalsozialistischen Herrschaft zwischen 1941 und 1945 ermordet wurden. Es gibt eine Steintafel im Boden, die an die Ermordeten erinnert und einen 2m hohen Gedenkstein, auf dem derselbe Text in kyrillischer Schrift eingraviert ist.

In der Nähe der Gedenkstätte hat es von 1940-1945 ein Krankensammellager für die Kriegsgefangenen gegeben. Im Lager sollten kranke, nicht mehr arbeitsfähige Zwangsarbeiter für die Ausweisung in ihre Heimatländer erfasst und vorbereitet werden. Viele starben, bevor es zur Ausweisung in ihre osteuropäische Heimat kam.

Das Gelände wurde als Bodendenkmal in die Denkmalliste der Stadt Köln eingetragen.

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